In einer weiteren aus der EsmAiL-Studie resultierenden Publikation, welche gestern im International Journal of Dermatology veröffentlich wurde, präsentieren die Autoren die wichtigsten Faktoren für die Schwere der Krankheitsaktivität sowie die Krankheitsbelastung der Ai. Hierzu wurden die Basisdaten der 553 Studienteilnehmer ausgewertet.

Folgende Zusammenhänge wurden identifiziert:

Die Krankheitsaktivität nimmt mit dem Alter zu, was untermauert, das Ai mit der Zeit fortschreitet.

Männer sind im Durchschnitt stärker betroffen als Frauen, fühlen sich aber weniger von der Erkrankung belastet.

Ai-Betroffene verfügen über ein leicht höheres Bildungsniveau als die altersbereinigte Bevölkerung, die Arbeitslosenquote ist jedoch doppelt so hoch.

Übergewicht ist deutlich mit einer höheren Krankheitsschwere und -belastung assoziiert wohingegen das Rauchverhalten eine geringere Rolle zu spielen scheint.

Der Schmerzgrad ist nicht mit der Krankheitsaktivität assoziiert, was bedeutet, dass auch einzelne Entzündungen deutliche Schmerzen verursachen.

Schmerz ist einer der Haupttreiber für die Krankheitsbelastung und wirkt sich deutlich negativ auf die Arbeitsfähigkeit aus.

Die Ergebnisse haben deutliche Implikationen für die Praxis.

Die Schmerzen stellen für ALLE Schweregrade eine hohe Belastung dar und das Schmerzmanagement sollte noch mehr in den Fokus bei der Erstellung von Behandlungsplänen rücken.

Da bei einem Verzicht auf Nikotin oft das Gewicht steigt, kann sich die Krankheitsaktivität zunächst erhöhen. Beim Vorliegen beider Risikofaktoren sollte der Fokus also zunächst auf dem Versuch der Reduktion des Gewichtes liegen.

Im Bezug auf betroffene Männer sollten es ein klares Ziel sein, das Bewusstsein für die Krankheit zu schärfen und die Hindernisse für den Zugang zur Behandlung abzubauen. Für Frauen scheint zusätzlich die Entstigmatisierung der Krankheit ein zentrales Ziel für eine umfassende Versorgung zu sein.

Das Projekt EsmAiL hat gezeigt, dass die Bildung spezialisierter AiZ die Versorgung deutlich verbessert und die Erkenntnisse oben berücksichtigt. Wir warten nun alle gespannt auf die anstehende Bewertung des Innovationsausschusses.