Akne inversa (Ai) betrifft häufig auch den Intimbereich und kann das Aussehen des Gewebes dort verändern. Es ist zu vermuten, dass die sexuelle Gesundheit und damit das Liebesleben von vielen Betroffenen aufgrund der verbundenen Schmerzen, des Juckreizes und des vorkommenden eitrigen, übelriechenden Ausfluss teils stark beeinträchtigt ist. In unserem Versorgungsforschungsprojekt „Epidemiology and Care in Acne inversa (EpiCAi)“ haben Experten die sexuelle Gesundheit von Akne inversa-Betroffenen näher unter die Lupe genommen.
Die Ergebnisse bestätigen den enormen Einfluss der Erkrankung auf die sexuelle Gesundheit. Bereits in den frühen Stadien der Erkrankung lässt sich ein deutlicher Rückgang der Häufigkeit von sexuellen Aktivitäten erkennen. Mit der Schwere der Erkrankung nimmt die sexuelle Aktivität weiter ab und die Funktionsbeeinträchtigungen, Schmerzen und Ängste vor Intimität nehmen signifikant zu.
Die Ergebnisse zeigen weiterhin eine hohe Assoziation zwischen sexueller Gesundheit und der Lebensqualität. Die Reduktion von Einschränkungen im sexuellen Bereich sollte somit Teil einer ganzheitlichen Therapie sein, um Betroffene auch in diesem Bereich ihres Lebens unterstützen zu können. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Patient:innen bedanken, die an der EpiCAi-Studie teilgenommen haben und ihre Erfahrungen geteilt haben. Das Liebesleben ist ein sehr intimes Thema, das oft Schambelastet ist und viel zu kurz kommt, obwohl es sehr viele Patient:innen beschäftigt.

Daher möchten wir für die intimen Einblicke ausdrücklich DANKE sagen!

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Titel:

Hidradenitis suppurativa is associated with severe sexual impairment

Autoren:

Piotr K Krajewski, Alexandra Strobel, Michael Schultheis, Petra Staubach, Stephan Grabbe, Katharina Hennig, Lukasz Matusiak, Esther von Stebut, Simone GARCOVICH, Hans Bayer, Marcus Heise, Uwe Kirschner, Georgios Nikolakis, Jacek C Szepietowski

Quelle:

Dermatology 2024; https://doi.org/10.1159/000536128